Suche

Sternenpark

© Evelin Kartheuser
Milchstraße über dem Goldberger See

Schaut man in einer klaren, mondfreien Nacht im Naturpark in den Himmel, so kann man unzählige Sterne entdecken, und die Milchstraße spannt sich über den Himmel. Ganz anders als in den meisten anderen Regionen Deutschlands, wo der Sternenhimmel hinter einer Lichtglocke verschwindet.

In der großräumigen und unzerschnittenen Landschaft des Naturparks Nossentiner/Schwinzer Heide gibt es nur wenige Siedlungen, die mit ihren Lichtemissionen die Dunkelheit beeinträchtigen. Mit einer durchschnittlichen Einwohnerzahl von 9 Einwohnern pro Quadratkilometer ist der Naturpark extrem dünn besiedelt und weist nur eine schwach entwickelte Infrastruktur auf. So sind nicht nur die Natur und Ruhe erhalten geblieben, sondern auch die Dunkelheit. Der Naturpark hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Naturgut „Dunkelheit“ für Tiere, Pflanzen und den Menschen zu schützen. Denn nicht nur Luft, Boden und Wasser sind wichtige Schutzgüter, sondern auch der nächtliche Sternenhimmel.

Seit 2016 gibt es im Naturpark ein Projekt zum „Schutz der Dunkelheit der Nacht“. Daraus wurde das Projekt „Sternenpark“ entwickelt.

Die wichtigste Voraussetzung für einen Sternenpark ist, die vorhandenen Lichtemissionen zu minimieren, so dass möglichst wenig "Lichtverschmutzung" entsteht. Licht soll zielgerichtet, dosiert und nur dort eingesetzt werden, wo es tatsächlich gebraucht wird. Auch die Lichtfarbe ist von Bedeutung, weil beispielsweise kaltweißes Licht Insekten stärker anzieht, die dann in den künstlichen Lichtkegeln gefangen sind und in der Folge massenweise sterben.

© Evelin Kartheuser
Im Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide ist es so dunkel, dass im Frühjahr und Herbst sogar das Zodiakallicht sichtbar ist (der helle, schräge Licht-Dom in der rechten Bildhälfte).

Messungen der Nachthimmelhelligkeit der vergangenen Jahre haben ergeben, dass der Naturpark tatsächlich zu den dunkelsten Regionen Deutschlands gehört. Mit Hilfe der Naturpark-Gemeinden arbeitet der Naturpark daran, die vorhandene öffentliche Beleuchtung Sternenpark-konform umzustellen. Dann soll die Region als "Sternenpark" durch die International Dark-Sky Association (IDA) zertifiziert werden - eine Auszeichnung, die unsere Region für Erholungssuchende und Sternengucker über Ländergrenzen hinweg bekannt machen würde.