Entstehungsgeschichte des Naturparks
Der Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide liegt in der Mecklenburgischen Seenplatte zwischen den Städten Krakow am See, Waren (Müritz), Plau am See und Goldberg. Die 35.500 Hektar große Fläche gehört anteilig zu den Landkreisen Mecklenburgische Seenplatte, Ludwigslust-Parchim und Rostock. Mehr als die Hälfte des Gebiets wird als Wald genutzt. Ein Viertel der Fläche dient landwirtschaftlichen Interessen.
Die Region wird von mehr als 60 Seen geprägt. Dabei sind die Klarwasserseen wertvoll. Vor allem der Drewitzer See hat aufgrund seiner Größe, Dynamik und Naturausstattung einen herausgehobenen Stellenwert. Etwa zehn Prozent der Naturparkfläche nehmen Moore ein. Die größten und mächtigsten unter ihnen sind ehemalige Seen, die meist im 19. Jahrhundert künstlich abgelassen wurden.
Die Städte und Dörfer der Region befinden sich größtenteils am Rand des Naturparks. Dadurch gehört das Gebiet zu den am dünnsten besiedelten Gegenden Deutschlands und wird kaum durch Straßen oder Wege zerteilt. Im Naturpark kommt deshalb eine Vielfalt von seltenen und störungsempfindlichen Arten vor.
Zu DDR-Zeiten wurde die Region größtenteils für die Staatsjagd sowie als militärisches Sperrgebiet genutzt und war damit für die meisten Menschen unzugänglich. Am 16. März 1990 wurde auf Initiative von Naturschützern ein zu entwickelndes Großschutzgebiet im Umfeld des Krakower und des Drewitzer Sees in das Nationalparkprogramm der DDR-Regierung aufgenommen. Die Bezirksverwaltungsbehörde Schwerin erarbeitete in Zusammenarbeit mit dem Bezirk Neubrandenburg und den betroffenen Landkreisen Planungsunterlagen für das Gebiet, das Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide heißen sollte. Sie wurden am 24. September 1990 durch die Regierungsbevollmächtigten Martin Brick und Dr. Georg Diederich mit einer Verordnung bestätigt. Dieses Datum, der 24. September 1990, gilt als Gründungstag des Naturparks Nossentiner/Schwinzer Heide. Der endgültige Beschluss erfolgte am 14. Juli 1994. Es war der erste Naturpark in Mecklenburg-Vorpommern, dem später weitere folgten.