Das Kloster Dobbertin

© Horst Alsleben

Das denkmalgeschützte Kloster Dobbertin bei Goldberg liegt auf einer Halbinsel am Nordufer des Dobbertiner Sees. Das Kloster ist durch den Klosterpark mit dem Ort Dobbertin verbunden. Es war eines der größten Nonnenklöster des Benediktinerordens in Mecklenburg. Nach der Umwandlung 1572 in ein adliges Damenstift wurde das nunmehrige Landeskloster mit seinem neu gebildeten Klosteramt bis zu dessen Auflösung 1918 zu einem der größten und reichsten Wirtschaftsunternehmen in Mecklenburg.

Heute wohnen dort Menschen mit geistiger Behinderung. Denkmalgerecht sanierte „Damenhäuser“, neu errichtete Werkstätten für Behinderte sowie eine Schule für individuelle Lebensbewältigung in den sanierten Klausurgebäuden kennzeichnen die heutige Einrichtung des diakonischen Werkes. Das Kloster Dobbertin ist in seiner Gesamtheit eine der am besten erhaltenen Klosteranlagen in Mecklenburg und im Jahr 2020 jährte sich die Gründung des Konvents zum 800. Mal.

1572 wurde das Kloster in ein Damenstift “zur christlichen Auferziehung inländischer Jungfrauen” umgewandelt. Es diente bis 1945 den adligen Damen als Wohn- und Alterssitz. Der Konvent, bestehend aus 32 wohnberechtigten Jungfrauen, wählte die Domina als Vorsteherin auf Lebenszeit.

Das Leben im Kloster

Die Domina hatte die Ordnung unter den im Kloster wohnenden Damen (Konventualinnen) aufrecht zu halten. Diese führten ein sorgenfreies Leben. Sie bewohnten 5 bis 8 Zimmer, hatte drei Gartenparzellen, einen Kartoffelacker, eine Kuh, Dienstpersonal, usw.

Die Oberaufsicht hatte der Klosterhauptmann mit seinen zwei Provisoren und dem Küchenmeister (Finanzbeamter).
Der Landtag wählte den Klosterhauptmann für sechs Jahre. Er war Vermögensverwalter des Klosters mit seinen Ländereien, Dörfern, Kirchen, Schulen, Gewerken und hatte zugleich das Polizei- und Gerichtswesen unter sich.