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Fledermaus-Forschung in Wooster Teerofen und Bossow

© E. Kartheuser
Fledermausführung mit Ralf Koch
© Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide
Netzfang von Fledermäusen am Großen Langhagensee

Seit 1983 läuft im Herzen des Naturparks Nossentiner/Schwinzer Heide, in der kleinen Ortschaft Wooster Teerofen eines der ältesten Fledermausforschungsprojekte von Deutschland.

Fledermausforscher aus Thüringen, verstärkt durch junge interessierte Leute aus MV, Studenten der Universität Greifswald und der Naturparkverwaltung, fangen im Juli eines jeden Jahren nach der „Fang-Wiederfang-Methode“ Fledermäuse, vermessen und beringen diese. Für das traditionelle Forschungscamp reisen jedes Jahr rund  20 junge Leute und erfahrene Fledermausforscher nach Wooster Teerofen, um gemeinsam sich mit den Fledermäusen zu beschäftigen, Methoden der Freilandforschung zu erlernen und sich über Fledermäuse auszutauschen. Neben der Suche nach Quartieren der Wasserfledermaus, welche in natürlichen Baumhöhlen tagsüber schlafen, wird mit sogenannten Japan-Netzen auch andere Arten, wie die Rauhautfledermaus, die Zwergfledermaus, die Mückenfledermaus, die Breitflügelfledermaus und das Braune Langohr gefangen. Zusätzlich zur Beringung aller Fledermäuse werden die Fransenfledermäuse mit Transpondern versehen, um später störungsarm nähere Informationen zur Gruppenzusammensetzung und –dynamik herauszubekommen. Das ehrenamtliche Langzeitprojekt wird von der Norddeutschen Stiftung für Umwelt und Entwicklung (NUE) finanziell unterstützt.

Unter Leitung von Prof. Gerald Kerth, selbst anerkannter Fledermausspezialist, führen die Studenten ihr Fledermauspraktikum ebenfalls in Wooster Teerofen durch. Dabei geht es insbesondere um Arbeitstechniken und Methoden in der Forschung und zum Schutz der Fledermäuse. Die Studenten lernen den Fang von Fledermäusen mittels Netzen, den Abfang aus Kästen, die Beringung, die Besenderung, die Detektorkartierung und die Dokumentation kennen. Mittels Telemetrie können die vorher markierten Tiere in den verschiedenen Lebensräumen und Quartieren nachgewiesen werden.

Jedes Jahr gibt es außerdem Studierende der Universität Greifswald, die sich in den Sommermonaten der Fledermausforschung widmen und ihre Bachelor- und Masterarbeiten schreiben.